Die Welt der Aufklärung – Gelehrte Frauen, naturverliebte Literaten und ein schwarzer Philosoph
– Eine Reise ins 18. Jahrhundert
Freiheit, Vernunft, Toleranz: Die Ideale der Aufklärung sind das Fundament unserer Demokratie. Begleiten Sie mich auf eine Reise ins 18. Jahrhundert an Orte, wo die moderne Wissenschaft entstand, wo Literaten ihre Freundschaften pflegten und aufgeklärte Fürsten Hof hielten. Und lernen Sie auch weniger bekannte Vertreter_innen der Aufklärung kennen: gelehrte Frauen wie die Medizinerin Dorothea Erxleben oder Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg und den schwarzen Philosophen Anton Wilhelm Amo, der in Halle wirkte. Dort treffen wir Karamba Diaby, den einzigen schwarzen Bundestagsabgeordneten, und fragen: Was heißt Aufklärung – heute?
Was wäre die Aufklärung ohne Bildung, ohne Universitäten? Den letzten Tag unserer Reise ins 18. Jahrhundert verbringen wir in Halle, deren 1691 gegründete Universität als ein „Labor der Aufklärung“ gilt. Zunächst besichtigen wir das Historische Alte Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen: Es beherbergt die einzige original erhaltene europäische Wunderkammer des Barock. Die Kunst- und Naturalienkammer mit ihren über 3000 Objekten sollte den Kindern der Schulstadt die Vielfalt der Schöpfung vermitteln. Wie blicken wir heute auf den Wissens- und Sammeldrang der Aufklärer, die oftmals von einer Überlegenheit der Europäer über andere Kulturen ausgingen – und Frauen nicht die gleichen Rechte zubilligen wollten wie Männern? Ein Stadtspaziergang führt uns zum Bürgerbüro von Dr. Karamba Diaby (Termin unter Vorbehalt), des ersten schwarzen Bundestagsabgeordneten (SPD). Diaby engagiert sich für die Erinnerung an Anton Wilhelm Amo, der um 1708 als Sklave nach Deutschland kam und als erster schwarzer Rechtswissenschaftler Deutschlands vor allem in Halle wirkte. Diaby wird uns zum Denkmal Anton Wilhelm Amos führen und mit uns über die Herausforderungen einer erneuerten Aufklärung sprechen.
Tag 1: Gesichter der Aufklärung: Halberstadt und Quedlinburg
– Fahrt im Reisebus über Halberstadt nach Quedlinburg
– Stadtspaziergang Halberstadt mit Besuch des jüdischen Viertels
– Besuch Gleimhaus (Museum der deutschen Aufklärung) mit thematischer Führung zum Briefeschreiben
– Stadtspaziergang Quedlinburg auf den Spuren von Dorothea Erxleben
– Sektempfang und Abendessen im Hotel Schlossmühle
Nirgends begegnet man so vielen Aufklärern wie im „Gleimhaus“ in Halberstadt. Denn der Dichter und Netzwerker Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) sammelte Porträts von (fast) allen Frauen und Männern, die in der Zeit der Aufklärung Rang und Namen hatten. Das „Museum der deutschen Aufklärung: Gleimhaus“ präsentiert Gleims Bildergalerie im größten erhaltenen Dichternachlass des 18. Jahrhunderts am originalen Ort. In einer thematischen Führung lernen wir die Protagonisten der Epoche kennen und erfahren mehr über Freundschaft und die Kunst des Briefeschreibens in jener Zeit. Ein Stadtspaziergang führt zu Orten der Haskala, der jüdischen Aufklärung und zum Dom. In der nahe gelegenen Welterbestadt Quedlinburg erkunden wir die bestens erhaltene Altstadt auf den Spuren der ersten promovierten Medizinerin Dorothea Erxleben (1715-1762), einer Pionierin des Frauenstudiums. Ein Sektempfang und Dinner im Hotel Schlossmühle mit Blick auf den Schlossberg runden den Tag ab.
Tag 2: Aufklärung in der Stadt und am Hof: Quedlinburg und Gotha
– Quedlinburg mit Klopstock-Haus, Ausstellung zu Dorothea Erxleben
– Besuch Schloss Friedenstein in Gotha mit Ekhof-Theater, Herzoglichem Museum und barockem Schlosspark
– Fahrt nach Ilmenau
Das Geburtshaus des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock ist eines des zahlreichen Architekturdenkmale von Quedlinburg und beherbergt eine Ausstellung, die das Verhältnis der Aufklärer zum Körper und die damalige Medienrevolution durch die zunehmende Verbreitung des Papiers darstellt. Die Weiterfahrt ins thüringische Gotha führt durch den Harz, vorbei an Orten, an denen Hexen verbrannt wurden und der Aberglaube regierte – das Gegenmodell zu den Bestrebungen der Aufklärer. Dagegen zeigt uns Schloss Friedenstein, wie aufgeklärte Herrscherinnen und Herrscher Kunst und Kultur förderten: Hier wirkte Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg, über die Voltaire schrieb, sie sei „die beste Fürstin der Erde“, ihr Schloss ein „Tempel der Grazien, der Vernunft, des Geistes, der Wohltätigkeit und des Friedens“. Erleben Sie das Ekhof-Theater, das älteste Barocktheater der Welt mit noch funktionierender Bühnenmaschinerie, und das Herzogliche Museum: Es präsentiert europäische und außereuropäische Kunstschätze, die auf die Sammelleidenschaft des 18. Jahrhunderts zurückgehen. Nach einem Spaziergang durch den barocken Schlossgarten bringt uns der Reisebus zu unserem Hotel in der idyllisch gelegenen Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau.
Tag 3: Natur und Klassik: Ilmenau und Weimar
– Besuch des Kickelhahns mit Aussichtsturm, Goethehäuschen und Jagdhaus Museum Gabelbach
– Stadtspaziergang durch Ilmenau – Fahrt nach den Thüringer Wald nach Tiefurt an der Ilm – Spaziergang durch den Park und Besuch des Schlosses Tiefurt
Den Vormittag widmen wir der Natur: Auf dem Aussichtsberg Kickelhahn genießen wir eine herrliche Rundumsicht auf den Thüringer Wald, besuchen das Goethehäuschen, wo der Dichter sein berühmtes „Wandrers Nachtlied“ schrieb, und das Jagdhaus Museum Gabelbach. Wie hat sich unser Verhältnis zur Natur seit Goethes Zeit verändert, welchen Raubbau gab es schon damals, wie können wir zu einer nachhaltigen Nutzung des Waldes gelangen? Diese Fragen thematisiert die Ausstellung in dem ehemaligen Jagdhaus des Weimarer Herzogs Carl August. Nach einem Spaziergang und Gelegenheit zum Mittagessen fahren wir weiter durch den Thüringer Wald, zum Schloß und Park Tiefurt. In Tiefurt, einem kleinen Dorf am nordöstlichen Rand Weimars begründetet die Herzogin Anna Amalia im kleinen „Schlösschen“ ihre Tiefurter Tafelrunden. Goethe war gern gesehen. Nachweislich weilte auch Schiller mehr als fünfmal im Schlösschen . „Es sei, lobte er, „ einfach und in gutem ländlichen Geschmack meubliert“ Nach der Besichtigung des Schlosses und des Parks fahren wir zurück nach Gotha und nehmen dort im Hotel unser Abendessen ein.
Tag 4 : Sammeln, Ordnen, Denken: Halle und die Rechte aller Menschen – Besuch der Kunst- und Naturalienkammer in den Franckeschen Stiftungen
– Stadtspaziergang auf den Spuren von Anton Wilhelm Amo
– Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby (Termin unter Vorbehalt)
– Rückfahrt nach Berlin
Was wäre die Aufklärung ohne Bildung, ohne Universitäten? Den letzten Tag unserer Reise ins 18. Jahrhundert verbringen wir in Halle, deren 1691 gegründete Universität als ein „Labor der Aufklärung“ gilt. Zunächst besichtigen wir das Historische Alte Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen: Es beherbergt die einzige original erhaltene europäische Wunderkammer des Barock. Die Kunst- und Naturalienkammer mit ihren über 3000 Objekten sollte den Kindern der Schulstadt die Vielfalt der Schöpfung vermitteln. Wie blicken wir heute auf den Wissens- und Sammeldrang der Aufklärer, die oftmals von einer Überlegenheit der Europäer über andere Kulturen ausgingen – und Frauen nicht die gleichen Rechte zubilligen wollten wie Männern? Ein Stadtspaziergang führt uns zum Bürgerbüro von Dr. Karamba Diaby (Septembertermin unter Vorbehalt), des ersten schwarzen Bundestagsabgeordneten (SPD). Diaby engagiert sich für die Erinnerung an Anton Wilhelm Amo, der um 1708 als Sklave nach Deutschland kam und als erster schwarzer Rechtswissenschaftler Deutschlands vor allem in Halle wirkte. Diaby wird uns zum Denkmal Anton Wilhelm Amos führen und mit uns über die Herausforderungen einer erneuerten Aufklärung sprechen.
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