Ruhrgebiet – keine andere Gegend in Europa erzählt so eindrucksvoll die Geschichte der Industrialisierung und des Strukturwandels.
Hämmernde Stahlwerke, glühende Hochöfen, stinkende Kokereien, staubige Zechen, rauchende Schlote, schmutzige Wäsche – das war einmal. In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Schwerindustrie vom Ruhrgebiet Schritt für Schritt verabschiedet. Zurückgeblieben
sind faszinierende Flächen und Bauwerke, die umgestaltet und einer neuen Nutzung zugeführt wurden.
Entstanden ist das neue Ruhrgebiet: eine einzigartige Kultur- und Naturlandschaft, die schier unendliche Möglichkeiten für Aktivitäten und Erholung bietet. Viele „Kathedralen der Arbeit“ stehen heute Besuchern offen und bieten einen Einblick in die Zeit von Kohle und Stahl. Großartige Museen locken Kunstfreunde aus aller Welt an.
Tauchen Sie ein in die spannende Geschichte des ehemaligen Industrie-Reviers, in die Mischung aus Moderne und Tradition, Industrie- und Hochkultur und erleben Sie die neu entstehende Metropole Ruhr mit ihren vielen Facetten!
1.Tag: Zugreise nach Essen und Stadtführung
Nachdem Sie von Berlin aus ohne Umstieg in einem ICE nach Essen angereist sind, checken Sie in Ihr zentral gelegenes Hotel ein.
Am Nachmittag erwartet Sie eine Stadtführung durch Essen. Ein 1,5 stündiger Rundgang durch die Essener Innenstadt (vom Handelshof über den Hohen Dom mit einem der wertvollsten Kirchenschätze Europas, die Alte Synagoge bis zum Essener Rathaus) zeigt Ihnen, dass die City neben zahlreichen Geschäften noch viel mehr zu bieten hat. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
2.Tag: Ganztägige Entdeckungstour durch Essen – UNESCO Welterbe und Familie Krupp
Welterbestätte Zeche Zollverein
Erstes Ziel der Busrundfahrt ist die Zeche Zollverein, einst das größte und leistungsstärkste Bergwerk der Welt. Das markante Doppelbock-Fördergerüst über Schacht XII ging 1932 in Betrieb. Die Schachtanlage galt als technisches Meisterwerk, die Architektur von Fritz Schupp und Martin Kremmer ist einzigartig. Nach der Schließung 1986 wurde die Zeche ein Zentrum für Kunst, Kultur und Kreativität. Seit 2001 zählt sie zusammen mit der benachbarten Kokerei zum UNESCO Welterbe.
In einer spannenden, zweistündigen bergbauhistorischen Führung durch die Übertage-Anlagen der Zeche erhalten Sie viele Informationen über die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet und die Zeche Zollverein sowie über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bergleute.
Gartenstadt Margarethenhöhe
Nach einer kleinen Mittagspause auf Zollverein unternehmen Sie einen geführten Rundgang durch die Gartenstadt Margarethenhöhe, die als bekannteste und schönste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet gilt. Sie ist nicht auf die Gründung einer Zeche oder Fabrik zurückzuführen ist, sondern wurde von der „Stiftung für Wohnungsfürsorge für minderbemittelte Klassen“ erbaut. Ins Leben gerufen hatte diese Stiftung Margarethe Krupp anläßlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha mit dem Diplomaten Gustav von Bohlen und Halbach. Architekt Georg Metzendorf baute diese „Kleinstadtromantik“ zwischen 1909 und 1933.
2023: 150 Jahre Villa Hügel
Zum Abschluss besuchen Sie im Essener Süden eine Führung durch die Villa Hügel, das ehemalige Wohnhaus der Industriellen-Familie Krupp. 2023 werden die Villa Hügel und der Hügelpark 150 Jahre alt. Turbulente und ereignisreiche Jahrzehnte hat das ehemalige Wohnhaus der Familie Krupp erlebt : Von hier aus wurde das Stahlunternehmen bis zum 2. Weltkrieg gelenkt. Außerdem diente die Villa zu Repräsentationszwecken; Kaiser und Könige gingen hier ein und aus. Das Große Haus beeindruckt mit seiner wuchtigen Inneneinrichtung, wertvollen flämischen Wandteppichen und anderen Kunstwerken. Im Kleinen Haus befindet sich die „Historische Ausstellung Krupp“, die einen Blick in die spannende Familien- und Firmengeschichte bietet. Die große Parkanlage um die Villa, oberhalb des Baldeneysees, lädt zu einem Spaziergang ein.
Nutzen Sie die zentrale Lage Ihres Hotels und gehen in eines der zahlreichen Restaurants in der Nähe zum Essen.
3. Tag: Oberhausen und Duisburg
Gasometer Oberhausen
Erste Station des heutigen Ausfluges ist der Gasometer Oberhausen, einst ein Gas-Zwischenspeicher, heute die größte und wohl außergewöhnlichste Ausstellungshalle der Welt. Christo installierte hier 1999 „The Wall“ und 2013 „Big Air Package“, für die Ausstellung „Wind der Hoffnung“ bot der Gasometer 2004 dem Original-Erdumrundungs-Ballon von Bertrand Piccard und Brian Jones den passenden Raum. Grandiose Foto- und Erlebnisausstellungen ziehen seit Jahren hunderttausende Besucher an. Doch auch „leer“ ist die gewaltige Tonne sehr beeindruckend. Ein Panorama-Aufzug führt zur Aussichtsplattform in 117 Metern Höhe. Dort hat der Besucher einen grandiosen Blick auf das westliche Ruhrgebiet.
Nach fast zweijähriger Sanierung öffnete der Gasometer im Oktober 2021 mit der neuen Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“. Spektakuläre Fotos zeigen die Schönheit der Natur und den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt. Höhepunkt der Ausstellung ist eine monumentale Skulptur der Erde, auf die hochaufgelöste Satellitenbilder projiziert werden.
Möglichkeit zur Mittagspause im CentrO, dem größten Einkaufs- und Freizeitzentrum Europas, erbaut von 1994 bis 1996 auf dem Gelände der Gutehoffnungshütte.
St. Antony-Hütte
Als die Geburtsstätte der Ruhrindustrie gilt die St. Antony-Hütte. 1758 floss hier erstmals im Ruhrgebiet Roheisen, wie Sie bei der Führung erfahren werden. Heute erzählt sie vom spannenden Beginn der Eisen- und Stahlindustrie, von bedeutenden Innovationen und vom harten Leben der Menschen, die dort arbeiteten.
Landschaftspark Duisburg-Nord
Einen krassen Gegensatz dazu bildet der Landschaftspark Duisburg-Nord, den Sie zum Abschluß des Tages besuchen: Industriegeschichte, Ökologie, Erholung, Freizeit und Kultur – der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein ganz besonderer Park. Den Mittelpunkt bildet das 1985 stillgelegte Hüttenwerk, dessen Hochofen 5 von den Besuchern bestiegen werden kann. Von oben hat man einen grandiosen Blick über Duisburg und Umgebung. Weitere Attraktionen auf dem 200 Hektar großen Gelände sind der Kletterpark in den alten Erzbunkern, der Tauchgasometer und mehrere ehemalige Werkshallen, die für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt werden.
Nach Rückkehr ins Hotel steht der Rest des Tages zu Ihrer freien Verfügung.
4. Tag: Museum Folkwang und Rückreise
Zum Abschluss Ihrer Reise ins Ruhrgebiet erleben Sie noch ein Kunst-Highlight: Sie besuchen die Sonderausstellung „Chagall, Matisse, Miró – Made in Paris“ im Museum Folkwang.
Das Essener Museum Folkwang ist eines der renommiertesten deutschen Kunstmuseen. 1902 von Karl Ernst Osthaus in Hagen gegründet, wurde es schnell zum wegweisenden Haus für Kunst des 19. und 20 Jahrhunderts. Zur ständigen Sammlung gehören Meisterwerke von Renoir, Monet, Van Gogh, Gauguin, Matisse, Dalí, Kandinsky und Klee. 2010 erhielt das Museum einen imposanten Neubau des britischen Star-Architekten David Chipperfield. Große Sonderausstellungen ziehen immer wieder Kunstfreunde aus ganz Europa an.
Sonderausstellung: Chagall, Matisse, Miro – Made in Paris
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist Paris eines der wichtigsten europäischen Zentren für die Produktion von Künstlerbüchern und Mappenwerken. Künstler wie Marc Chagall, Henri Matisse, Joan Miró oder Pablo Picasso schufen mit Leidenschaft originalgrafische Werke, mit denen sie ein breiteres Publikum als mit Einzelgemälden erreichen konnten. Basierend auf der Sammlung des Museum Folkwang, die um Leihgaben erweitert wird, präsentiert die Ausstellung herausragende Werke, darunter Jazz von Henri Matisse, La Tauromaquia von Pablo Picasso, A toute épreuve von Joan Miró oder die Radierungen Marc Chagalls zur hebräischen Bibel. Daneben werden einige der berühmten Druckwerkstätten vorgestellt, in denen die Exponate entstanden sind.
Bustransfer zum Essener Hauptbahnhof und Rückreise im ICE . Mit der Ankunft in Berlin am späten Nachmittag endet eine vielseitige Tagesspiegel-Lesereise zum Thema „Faszinaton Ruhrgebiet“.
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