Die Antike im Norden: Mit Heinrich Schliemann durch Mecklenburg-Vorpommern
Vom Pastorensohn und Kaufmannsgehilfen zum schwerreichen Bankier und Großhändler, Hobby-Archäologen und „Entdecker von Troja“: Die Lebensgeschichte Heinrich Schliemanns (1822-1890) liest sich wie ein Roman. Sie begann in Neubukow bei Wismar und führte über die Stationen Ankershagen, Neustrelitz, Fürstenberg, Amsterdam, Sankt Petersburg und Kalifornien bis nach Troja, wo er unter anderem den „Schatz des Priamos“ fand.
Auf dieser Tagesspiegel-Leserreise folgen wir seinen Spuren in Mecklenburg-Vorpommern und vertiefen uns in die Welt der Ilias und Odyssee, die den jungen Schliemann so faszinierten. Er las die Werke Homers in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß (1751-1826), ebenfalls ein Mecklenburger, über den wir in seinem Heimatort Penzlin mehr erfahren.
Lauschen Sie Ausschnitten aus den Voß’schen Homer-Übertragungen und aus der „Selbstbiografie“ des Heinrich Schliemann, die Sie geistig ins antike Griechenland und zu den Ausgrabungsfeldern des 19. Jahrhunderts entführen. Wir sprechen mit Experten, besuchen charmante Städte, archäologisch interessante Museen und Großsteingräber aus der Jungsteinzeit. Und das alles in der zauberhaften Umgebung der Müritz, mit genügend Zeit, um die Landschaft auch vom Wasser aus zu genießen.
Tag 1: Neustrelitz und Röbel
Am ersten Tag stimmen wir uns auf unseren jugendlichen Helden ein, mit einem Stopp in Neustrelitz, der einstigen Residenzstadt der mecklenburgischen Herzöge. Hier besuchte Schliemann zuerst das Gymnasium, musste dann aber aus Geldmangel auf die Realschule wechseln. Wir spazieren durch den Schlosspark und die sternförmig angelegte barocke Innenstadt. Nach einem Mittagsimbiss fahren wir weiter nach Röbel an Müritz, entdecken die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und die Uferpromenade an Deutschlands größtem Binnensee. Unser Hotel für die nächsten drei Nächte liegt einen Steinwurf vom Wasser entfernt.
Tag 2: Neubukow, Rerik und Rostock
Im Städtchen Neubukow zwischen Rostock und Wismar wurde Heinrich Schliemann 1822 als Sohn eines Pastors geboren. Bei einem Spaziergang sehen wir den Ort, wo sein Geburtshaus stand, und erfahren in der Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte, wie des berühmtesten Sohnes der Stadt museal gedacht wird. Die Weiterfahrt führt uns über das Ostseebad Rerik, wo wir eindrucksvolle Großsteingräber aus der Jungsteinzeit erleben, in die Hafenstadt Rostock zum Heinrich-Schliemann-Institut der Universität Rostock. Eine Führung durch die dortige Sammlung und ein Vortrag über die Arbeit des Instituts macht uns mit den Fragestellungen aktueller Archäologen vertraut. Wir erkunden die Innenstadt, bevor wir nach Röbel zurückfahren und im Hotel zu Abend essen.
Tag 3: Ankershagen und Penzlin
In Ankershagen steht noch das Pfarrhaus, in dem Schliemann seine Kindheit verbrachte – umgewandelt in ein ansprechendes Schliemann-Museum, mitsamt trojanischem Pferd im Garten.
Nach einer Einführung durch einen Experten besuchen wir die Ausstellung und fahren dann weiter ins nahe Penzlin. Im dortigen „Johann Heinrich Voß-Haus“ lernen wir den Übersetzer der Homerschen Epen (1751-1826) näher kennen, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte und zeitlebens erbitterter Gegner der Leibeigenschaft und der Privilegien des Adels war. Die Alte Burg Penzlin beherbergt heute ein Hexenmuseum: ein geeigneter Ort, um über Alltagsmagie von der Antike bis zur Neuzeit nachzudenken.
Tag 4: Waren und Mirow
Nach einem ausführlichen Frühstück fahren wir nach Waren und haben dort Freizeit, um die Innenstadt mit ihrem lebhaften Hafen oder auch das NaturErlebniszentrum Müritzeum kennenzulernen. Anschließend bringt uns der Bus auf die Schlossinsel Mirow. Ein Spaziergang durch den Schlosspark und (optional) ein Besuch des Schlosses beschließen unsere Reise.
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