Zum 350. Geburtstag von August dem Starken – Kurfürst von Sachsen, König von Polen:
Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke, 1670 in Dresden geboren und 1733 in Warschau gestorben, hat mittlerweile schon fast Superman-Qualitäten. – Was war er nicht alles für die Sachsen: Landesvater, Baulöwe, Kunstmäzen, Ladykiller, Salonlöwe, Hufeisenverbieger, Polenkönig …
Der sächsische Kurprinz Friedrich August war als Zweitgeborener gar nicht für die Thronfolge vorgesehen. Doch nach dem frühen Tod seines Bruders gelangte er im Jahr 1694 an die Macht. Schon als Kind hatte er sich durch blühende Fantasie ausgezeichnet und nun gelang es ihm mit der Kraft seiner Imagination, seine Herrscherträume zu verwirklichen und zum „Sonnenkönig“ in Sachsen zu werden, der mit unumschränkter Macht regierte. Er liebte das Schöne ebenso wie die Schlacht und gilt als eine der schillerndsten Figuren des Absolutismus. Er verkörperte das Zeitalter des Barock und die höfische Prachtentfaltung seines Hofes, wie kein zweiter Herrscher in Deutschland. Von der Erlangung der damals vakanten polnischen Krone versprach er sich einen bedeutenden Zugewinn an politischer Macht. Jedoch führten seine Gier nach Ruhm und das polnische Abenteuer sein Heimatland mehr als einmal an den Rand des Ruins.
Anlässlich des 350. Geburtstages von August dem Starken im Jahr 2020 gibt es eine Sonderausstellung „Mythos August – Geschichte. Macht. Ihr.“ im Schloss Moritzburg zu sehen (21.03. – 11.11.2020). Aber nicht der historische August soll Thema der Ausstellung sein, sondern der glorifizierte, der verklärte, der übertriebene August der Starke steht hier zur Debatte. – Lassen Sie sich überraschen!